Kat Frankie


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In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, in der Epoche der Romantik, begannen die Menschen damit, künstliche Ruinen zu errichten - zur Steigerung eines Gefühls von Einsamkeit und Erhabenheit, aber auch als eine Art Ausguck, der sich in die wilde Landschaft einfügen und ein Wohlempfinden in der Naturbetrachtung ermöglichen sollte.



Kat Frankies neue Single »Shiny Things« ist die musikalische Version solch einer künstlichen Ruine: Aufrecht steht das Stück über der Zeit, weiß von Damals und Morgen, lässt die Dinge zum Himmel fahren, blickt im nächsten Moment auf sie herunter. Kraftvolle, aufgeladene Bilder entstehen. Mit der ersten Single ihres für 2022 angekündigten fünften Studioalbums hat die aus Sydney stammende Multi-Instrumentalistin eine klangliche Ästhetik herausgearbeitet, in der viel Pathos steckt. Opulent, ohne jemals zu viel zu sein, wird hier eine gekonnte Dramaturgie hörbar. In einer stimmgewaltigen, dicht orchestrierten Abhandlung über das untrennbare Verhältnis von Schönheit und Verfall, lässt die in Berlin lebende Künstlerin Lichtreflexionen von Flächen aufblitzen, die bereits Rost ansetzen, wendet sich feinsinnig den Augenblicken des Dazwischen zu, in denen sich Vergangenheit und Zukunft berühren.