Colin Frost
Wie ist das, wenn man als Musiker in Corona-Zeiten nicht mehr gemeinsam mit seiner Band ein Album produzieren kann? Der britische Singer - Songwriter Colin Frost kann diese Frage jetzt aus eigener Erfahrung beantworten. Während der Pandemie hat er sein neues Album ´Food of Love´ produziert, ohne mit seinen anderen Musikern in ei-nem Studio gewesen zu sein. Ohne persönliche Kontakte wurden die Instrumente via Internet aus Liverpool-England, Illinois-USA und Wiesbaden-Deutschland eingespielt. Heraus gekommen sind elf brandneue Songs, die ab sofort auf der Plattform ´bandcamp.com´ zu hören und kaufen sind.



´Zuerst war ich sehr skeptisch, ob das Projekt funktionieren würde´, sagt Colin Frost, ´aber dann hat sich gezeigt, dass der musikalische Spirit sich auch über das Internet teilen lässt. Die Kreativität und das Einfühlungsvermögen al-ler Beteiligten hat perfekt funktioniert und ein tolles Ergebnis gebracht. Ich habe die Chance ergriffen und mein ganz persönliches ´Food of Love´ veröffentlicht´.

Im Wiesbadener Studio ´Planet 13´ von Axel Schrepner nahm Colin zunächst seine Songs nur mit Gítarre auf. Die Aufnahmen wurden nach Liverpool geschickt. Dort übernahm der Multi-Instrumentalist Paul Owens die Musik und steuerte Drums und Keyboards bei. In den Achtzigern tourten die beiden in der legendären R&B-Band ´Supercharge´ durch die ganze Welt. Die Freundschaft hält bis heute und brilliert in der musikalischen Zusammenarbeit auf diesem Album. ´Paul hat den Songs genau das zugefügt, was gefehlt hat´. Anschließend kamen weitere Musiker zum Zug. In Illinois spielte Brandon Mezzello einige wunderschöne Saxofon-Linien. In Bristol und Wiesbaden ergänzten Les Rogers und die Background-Sängerin Katja Aujesky, sowie der Percussionist Paul Maré die Aufnahmen.

Und dann kam der Sohn von Colin Frost ins Spiel. Nguyen Green hat sein Handwerk als Tontechniker bei Peter Gab-riel im Real World Studio gelernt und sein Stern als junger Sound Engineer wächst zurzeit in Liverpool. ´Davon träumt jeder Vater´, lächelt Colin, ´Nguyen hat meine Songs veredelt und wir beide hatten eine ganz neue, ganz tiefe Beziehung´. Nguyen fügte weitere Keyboards hinzu und mischte dann die finalen Versionen der elf Songs für das neue Album seines Vaters.

Der Sänger und Songwriter Colin Frost aus Liverpool ist etwas ganz Besonders: seine samtweiche Stimme und seine neuen Songs fließen direkt ins Herz der Hörerinnen und Hörer. Und seine Musik scheint magisch zu schweben, fast zeitlos und schwerelos zu strömen. Bei dem Briten verschmelzen luftiger Jazz und solider Pop zu durch und durch relaxten Songs, altmodisch und en vogue zugleich.

Sein Stil kennt keine festen Abgrenzungen, alles klingt lässig und entspannt, aber immer voller Liebe. Dabei geht es um aktuelle Liebe (My Little Runaway), verflossene Liebe (Gone), neue Liebe (Caught in a Trap) und Liebesträume (Dreamin Away und Here Today Gone Tomorrow). Aber auch ein klares Statement zur politischen Lage und zu viel-fältigen Ungerechtigkeiten fehlt nicht (Cold Wind).



´Food of Love´ ist das siebte Album von Colin Frost, der in Wiesbaden lebt und arbeitet. Live werden die Songs von seiner neuen Band ´The Liquid´ präsentiert, sobald es Corona wieder zulässt. Ab 24. März 2021 kann man das neue Album auf Bandcamp (www.bandcamp.com) hören und kaufen (15 Euro).



COLIN FROST ´Food of Love´ neues Jazz-Album trotz Corona-Zeiten
 
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